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Es dauert jetzt nicht mehr so lange, 10 Minuten noch vielleicht. Und zwar will ich einfach noch ein paar Bilder zeigen von meiner Route durch Tajikistan. Und der Grund, warum Stefan das nicht mitmachen wollte, waren einfach extreme Höhe. Also es ging bis 4800 Meter hoch und extreme Kälte.
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Also das war im November und die Temperaturen da gehen halt runter nachts bis auf so minus 20 Grad. Und auch tagsüber ist halt selten über 0 Grad. Und das Problem ist, dass das so 1200 Kilometer sind und da gibt es drei Dörfer auf dem Weg. Also nicht so viele Schutzmöglichkeiten einfach. Genau, aber bevor das Ganze losging, musste ich noch die Grenze überqueren nach Tajikistan.
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Habt ein Restaurant gesucht. Ich dachte, das ist ein Restaurant, aber es war dann tatsächlich mal wieder eine Hochzeit. Und wurde dann natürlich direkt komplett abgefüllt. Also die hatten dafür zehn Leute am Tisch, hatten die acht Flaschen Wodka stehen. Und mein Schwarz wurde aufgefüllt, ich hab getrunken, keine fünf Sekunden später war schon wieder aufgefüllt.
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Ja, und dann ging es in die Hochländer von Tajikistan. An der Grenze wurde ich erstmal direkt wieder eingeladen, keine 20 Kilometer gefahren, direkt wieder das nächste Buffet. Und rechts unten war dann der erste Sleeping Place, der erste Camping Sport in Tajikistan. Und es war einfach direkt so verrückt.
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Also die Aussicht, es war schwer zu beschreiben und es war natürlich auch ein krass anderes Gefühl, jetzt erstmal alleine zu sein. Wenn man so lange zusammengefahren ist, das war was ganz anderes. Und die Straße ging gegen diesen Fluss lang Richtung Hauptstadt, Dushanbe. Es gibt dann auch so verrückte Tunnel. Das war das Ende von einem Pass bis auf zwei, neun hoch.
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Und ich hab diesen Tunnel gesehen und war so, what the fuck, das ist kein Licht, das ist nichts. Und dann hat mich ein Polizist angehalten, meinte so, no, no. Und ich war so, was soll ich hier machen, es war irgendwie minus acht Grad. Ich hatte keinen Bock zu campen. Und dann wurde ich tatsächlich mal wieder von einem Iraner eingeladen, der da oben die Tunnel saniert. Die haben da irgendwie so ein paar Container stehen gehabt, dann durfte ich direkt in die Container, da Pernen habe Abendessen bekommen, das war super.
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Und am nächsten Tag durfte ich dann mein Fahrrad da oben drauflegen auf so ein Auto, hat dann tatsächlich was gekostet, fünf Dollar, glaube ich. Und wurde dann durch diesen komischen Tunnel gefahren. Auch keine Ventilation, also wenn man ohne Auto durchfährt, erstickt man tatsächlich. Und dann dusch am Behoech dann zwei Tage, um vorzubereiten, noch Winterschul zu kaufen und so weiter. Und dann ging es los, es war tatsächlich erstmal wärmer als gedacht.
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Und ich konnte vor allem mit kurzen Hosen fahren, aber an dem Tag war ich so fertig. Und dann hat so ein Lkw gefragt, ob er mich mitnehmen kann, die letzten paar Höhenmeter. Schade, ich dachte, das ist ein Video und dann durfte ich da einfach hinten drauf sitzen, so in die Berge rein. Das war super schön. Und einer der verrücktesten Augenblicke war eigentlich nach einer Abfahrt an den Grenzfluss.
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Und das ist die Grenze zu Afghanistan. Und ich habe auch einen Taliban gesehen, die mir von der anderen Seite ein bisschen gewunken haben ab und zu. Und es war so verrückt zu sehen, also dieses Land zu sehen, was man eigentlich nur aus den Nachrichten kennt. Und was irgendwie auch krass polarisiert und was aktuell natürlich auch vor allem für Frauen irgendwie krass erblassend ist dort.
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Aber es wäre verrückt so nah dort zu sein irgendwie, das ist schwer zu beschreiben. Und der Weg ist relativ lang, an der Grenze halt lang gegangen. Und auf der anderen Seite ist wieder der Fluss, auf der anderen Seite Afghanistan, auch die ganzen Dörfer sahen so anders aus,
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weil in Tajikistan war alles normale Häuserwebe bei uns auch und in Afghanistan eben nur Leben hütten. Und es war super traurig das zu sehen, aber auch irgendwie interessant. Ja, und dann ging es halt in die Berge. Das war der erste Pass auf 4.200 Meter. Ich war so tot, ich konnte nicht mehr.
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Ich habe 50 Meter gefahren, musste stehen bleiben. Es ist so anstrengend in der Höhe Fahrrad zu fahren, vor allem wenn es hoch geht. Und es war so kalt und windig. Es war auf jeden Fall eine Grenzerfahrung. Aber auch super schön. Also hier war ein Spot, wo ich gekämmt habe, das war so die kälteste Temperatur nachts, da waren es minus 17 Grad.
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Aber es war schön, ich weiß nicht. Das ist der Karakulsee, auch auf 3.5 oder so. Und das war auch ein verrückter Tag noch. Und zwar war das die Grenze zu Kyrgyzstan.
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Und vor Kyrgyzstan hatte ich eben noch zwei Pässe über 4.000 Meter. Und das war eben der letzte und gleichzeitig die Grenze. Und es war schon relativ spät, immer noch super kalt. Und ich hatte noch 20 Kilometer zur kirgisischen Grenze, also zwischen der Tatschikischen und der Kirgisischen gibt es 20 Kilometer nichts, also Deadmans Land, weil es eben so ein Grenzkonflikt gibt.
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Und ich habe angenommen, mal wieder wegen Komot natürlich, es gibt eine Straße, die da runter geht und ich kann da einfach mit 40 km herunterrollen und bin in dem nächsten Dorf in einer Stunde. Naja, die Straße sah halt leider so aus, ab und zu sind dann mal ein paar gefrorene Flüsste da drüber gegangen. Ja, es war schwierig und die eine Stunde waren dann leider vier Stunden.
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Und die Grenze hatte auch schon zu und das Tor war noch so leicht geöffnet, ich bin dann reingegangen, habe dann natürlich erstmal einen Riesenanschiss bekommen für den Grenzbeamten, aber durfte noch rüber. Genau, und ja, das war eine sehr verrückte Zeit und es war auf jeden Fall einer der härtesten Sachen so körperlich, die ich gemacht habe bis jetzt. Aber gleichzeitig war es auch so faszinierend und schön.
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Ja, so sah es mir zum Beispiel meiner Wasserflasche dann immer aus. Also man konnte tatsächlich auch nur trinken, wenn man seinen Kocher aufgebaut hat und das Wasser halt entfroren hat mit einer Flamme, weil sonst ist es halt immer gefroren. Genau, das war dann Ankunft in Osch, aber jetzt werde ich wegen der Zeit glaube ich ein paar Bilder skippen.
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Das nicht, da hat Clara mich noch gesucht und wir waren in einem, oh wie hieß das denn, in so einem Spa. Das ist so eine Körpersau, ohne Kopf. Ja, nachdem Clara dann wieder weg war, ging es eben Richtung China, da wurde es dann auch wieder recht kalt und schnäig.
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Und an der chinesischen Grenze war es ein bisschen schwierig, und zwar bin ich Freitag angekommen, Freitagabend. Und ich hatte auch nicht mehr viel Geld, weil ich dachte, ich fahr jetzt über die Grenze, brauch keinen Kyrgysiggeld mehr, passt. Fünf Dollar hatte ich noch in Kyrgysig der Währung. Problem war, die Grenze war zu Freitagabend und ich war so. Und vor allem hatte ich mein ganzes Winterzeug schon Clara mitgegeben, weil ich dachte in China wird es jetzt wärmer. Die Grenze war auf 3,5, also immer noch ziemlich kalt.
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Und es hieß dann, ne, du kommst nicht rüber. Und Hotel gab es zwar, aber keine Kartensalung und ich hatte ja kein Geld. Und dann durfte ich tatsächlich in einem Container schlafen, die erste Nacht ohne Fenster, es war sehr kalt. Und die zweite Nacht gab es zwei Russen, die auch an der Grenze fest gesessen haben. Und die haben dann gesagt, sie haben einen anderen Container gefunden und der ist richtig geil.
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Und der war dann tatsächlich so geil, dass es sechs Betten gab und ein türkisches Bad in dem Container. Und dann haben wir einen Tag mit verbracht, dass wir Holz irgendwie sammeln, weil tatsächlich war am nächsten Tag die Grenze auch zu. Das ganze Wochenende war die Grenze zu. Und haben dann so ein türkisches Bad in diesem Container gemacht.
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Ja, China war nicht mein Ding, deswegen skip ich es jetzt auch. Ah, das Video ist witzig. Das ist Walter. Genau, Vietnam. Das erste, was ich eigentlich gesehen habe nach der Grenze, China war relativ unfreundlich, leider, zu mir. Und niemand hat mich so richtig begrüßt oder gewunken oder irgendwas.
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Und das erste nach der Grenze nach Vietnam waren Kinder, die so happy waren, dass ich da war und alle hinter mir hergerannt sind, gewunken haben, Fahrrad. Und das erste Haus, was ich gesehen habe, war tatsächlich das links, einfach so ein Zahnarztstuhl, ohne Tür oder irgendwas, wo behandelt wird. Genau.
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Ja, und dann wurden die Temperaturen, Gott sei Dank, auch langsam wieder ein bisschen besser. Südostasien ist ja ganz schön, was das angeht. Und die Sonnenuntergänge wurden auch super schön. No. Ja, und das ist dann schon Hocchi Min. Man sieht es am Verkehr. Es war komplett verrückt, in diese Stadt reinzufahren.
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Also eigentlich, je nach Straße, gibt es entweder nur Spuren für Roller, also das ist einfach komplett die Spuren, vier Spuren voll mit Rollern. Und dann noch eine Spur für Autos. Und trotzdem ist komplett still stand die meiste Zeit. Ja, und das ist schon das vorletzte Land. Tatsächlich habe mich mein Papa noch besucht. Und hier ist diesmal ein Titel, weil Stefan den nicht weggemacht hat.
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Und das war eine sehr schöne Begegnung. Und zwar habe ich irgendwo am Mekong angehalten, weil ich eine Platte hatte. Und innerhalb von einer Minute waren einfach so 30 Kinder um mich herum. Die alle so fasziniert davon waren, dass ich meinen Reifen gewechselt habe. Ja, das ist mein Papa.
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Ja, allerletzte Story first. Tatsächlich hatte ich da das erste Fahrradproblem, was nicht so einfach zu fixen war. Und zwar sind mir zwei Speichen gerissen. Und leider war eben, also es ist ein bisschen schwierig zu wechseln. Auf jeden Fall habe ich nicht das Werkzeug für. Und ich musste meinen Reifen ausbauen und die ganzen Kugellager sind rausgefallen auf die Erde. Und wir haben natürlich nicht mehr alle gefunden.
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Und dann dieser nette Herr, der da sitzt, der hatte tatsächlich keine Unterhose an. Es ist nur so ein Rock. Und der meinte dann so, chill. Er ist weggefahren und 20 Minuten später war er zurück mit genau den passenden Kugellagern. Irgendwo in der Mitte vom Kumbacha, wo einfach nichts war. Das war so verrückt. Und dann konnte ich weiterfahren.
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Ja, die Leute waren dann auch mal zu fünft. Skutter? Und ja, dann war es irgendwann soweit. Ich glaube, Stefan war noch ein Kabocca zu dem Zeitpunkt. Und ich bin über die Grenze gefahren nach Thailand. Und das war ein sehr verrückter Augenblick.
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Das war verrückt, nach neun Monaten auf so etwas hingearbeitet zu haben und so viel Fahrrad gefahren zu sein, dass man dann irgendwie da ankommt, wo man tatsächlich hin wollte. Und wenn man sich mal denkt, wenn man in einem Flugzeug fliegt, ist man einfach nur, ich weiß nicht, 15 Stunden unterwegs nach Bangkok zum Beispiel. Und wir haben einfach neun Monate gebraucht, um da anzukommen. Das ist so eine krass verrückte Dimension.
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Entfernung nimmt man dann ganz anders wahr. Ja, und das war dann der Ankunftsmoment in Bangkok. Und die letzten 3, 4, 5 Kilometer in meinem Kopf, das war, ich kann das gar nicht beschreiben.
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Ich war so, oh mein Gott, wie krank ist das? Wir sind 12.000 Kilometer Fahrrad gefahren und das sind die letzten 2 Kilometer von 12.000. Wir sind angekommen in Bangkok und wir haben es geschafft. Es war so schwer, das irgendwie zu in Worte oder nicht mal Worte in Gedanken zu fassen. Und als ich dann in mein, ich habe dann ein Hostel gebucht, als ich da angekommen bin, ich konnte nicht mehr mit irgendwer reden.
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Ich habe einfach alleine an dem Tisch gesessen und war so, was zur Hölle ist, ja, passiert.
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